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(27.09.2016) Vor gar nicht so langer Zeit verfolgte Gregorio Paltrinieri noch mit Begeisterung am TV die Erfolge von Michael Phelps, Ian Thorpe und Co. und fasste den Entschluss, es seinen Idolen eines Tages gleichtun zu wollen. Der Plan scheint aufzugehen. Nun ist er es, zu dem die jungen Schwimmer aufschauen. Unter der Sonne Roms haben wir uns mit dem 1500m-Olympiasieger bei einem Event seines Sponsors arena zusammengesetzt und über seine neue Rolle als Vorbild für die Nachwuchsschwimmer Italiens gesprochen.

„Schwimmen ist in den vergangenen zehn Jahren wirklich populär geworden in Italien“, blickt Paltrinieri zurück. Leute wie der vierfache Olympiamedaillengewinner Massimiliano Rosolino und natürlich Federica Pellegrini mit ihrem Olympiasieg 2008 über die 200m Freistil hätten dafür gesorgt. Und nun begeistert mit Gregorio Paltrinieri ein neuer Italo-Star die einheimische Jugend. „Viele Kinder fangen mit dem Schwimmen an, weil sie mich in Rio gesehen haben. Das ist natürlich ein tolles Gefühl.“

Er selbst habe einst voller Bewunderung die Rennen der Großen des Sports verfolgt und gespannt am Fernseher gesessen, wenn Ian Thorpe und Michael Phelps ins Becken sprangen. „Sie bei den Olympischen Spielen zu sehen und zu lernen, was für Leistungen im Wasser möglich sind, hat mich wirklich beeindruckt.“ Diese Begeisterung, die ihn damals fesselte, möchte er nun an die nächste Generation weitergeben: „Ich will die Jugend unseres Landes inspirieren, sie dazu bewegen, das Beste aus sich herauszuholen“, meint er aufrichtig und ohne jeden Anflug von Stolz oder Übermut.

Und tatsächlich ist er mittlerweile einer der großen Sportstars Italiens, ist ständig in TV-Shows zu Gast und stets umringt von Fans. Seine Popularität hat er sich Stück für Stück erarbeitet. In den zurückliegenden Jahren gewann Paltrinieri alles, was es im Schwimmsport zu holen gibt. Bereits als Nachwuchsathlet holte er 2011 den Titel über die 1500m bei den Junioren-Europameisterschaften. Im selben Jahr gab er sein Debüt in der A-Nationalmannschaft bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Shanghai.

Auch auf der Olympischen Bühne zog er früh die Blicke auf sich. In London gelang dem damals erst 17-Jährigen der Sprung ins Finale, in dem er einen starken fünften Platz belegte. „Ich hatte keinen Druck und wollte einfach die Erfahrung genießen“, erinnert sich Paltrinieri. Vier Jahre später war das anders. Diesmal lastete den Druck des ganzen Landes auf seinen Schultern.

Nach London holte Paltrinieri 2014 den EM-Titel und wurde 2015 Weltmeister über die 1500m Freistil. Bei den Spielen in Rio erwartete die italienische Öffentlichkeit nun nichts Geringeres als den Olympiasieg. „Das war nicht einfach. Die Leute haben mir zwar nicht direkt gesagt: ‚Du musst gewinnen‘ – Doch ich habe verstanden, dass es genau das war, was sie dachten.“

Der junge Starschwimmer hielt den Erwartungen stand. Mit einer dominanten Vorstellung schnappte er sich den Olympiasieg und trat damit in die Fußstapfen von Sun Yang, der über die 1500m Freistil zuvor das Maß der Dinge war. In Rio hatte es der Chinese nicht einmal ins Finale geschafft. Eine Enttäuschung für Paltrinieri, der erneut um die Chance gebracht wurde, Sun Yang im direkten Duell zu besiegen. Schon bei der WM 2015 hatte dieser nämlich überraschend auf seinen Start im Finale verzichten.

„Vor drei, vier Jahren war Sun Yang noch eine echte Inspiration für mich“, erklärt Paltrinieri, der den Olympiasieger von 2008 und 2012 gern im direkten Duell stellen wollte. „Aber er scheint sich jetzt eher auf die kürzeren Events zu konzentrieren und seine ganzen Probleme in den vergangenen Jahren hatten vielleicht auch einen Einfluss.“ Eine vertuschte Dopingsperre, Eskapaden am Rande der WM 2015 und der Olympischen Spiele 2016 sowie eine kurze Gefängnisstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein mit Unfallfolge warfen einen Schatten auf den einstigen Strahlemann des chinesischen Schwimmsports.

Und so ist es nun Paltrinieri, der das Geschehen über die längste Strecke der Beckenschwimmer bestimmt. Lediglich den Weltrekord, den hält noch immer Sun Yang. Diese Bestmarke ist zwar nicht Paltrinieris oberstes Ziel. „Aber es wäre natürlich toll, diese Zeit zu knacken.“ Chancen dazu dürfte er noch einige haben. Obwohl er in den vergangenen Jahren von Sieg zu Sieg eilte, ist Paltrinieri noch immer voller Erfolgshunger: „Ich habe noch lange nicht genug. Ich will jetzt das nächste Level erreichen über die 1500m“, schaut er ehrgeizig voraus. „Ich glaube, der Olympiasieg war erst der Anfang eines neuen Kapitels in meiner Karriere.“

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