(29.10.2021) Nach den vielfachen Rekorden am ersten Wettkampftag war die Bühne beim Weltcup-Finale im russischen Kasan am Freitag bereitet für ein weiteres Spektakel. Allen voran Kyle Chalmers ist in Topform angereist und über einen möglichen Weltrekord über die 100m Freistil wurde bereits im Vorfeld reichlich spekuliert. Doch mit Fabian Schwingenschlögl stand über die 50m Brust auch ein Deutscher besonders im Blickpunkt, schwamm er doch gestern erst ein brutales Rennen über die 100m Brust (Deutscher Rekord inklusive).

Und Chalmers sollte nicht enttäuschen: In 44,84 verbesserte er den seit 2008 vom Franzosen Amaury Leveaux gehaltenen Weltrekord um exakt eine Zehntel (damals übrigens nicht im schnellsten der seinerzeit verfügbaren Polyurethan-Anzüge | Mehr zum Weltrekord: 44,84! Kyle Chalmers sprintet WELTREKORD über 100 Freistil). Dabei muteten solche Hochkaräter wie Vladimir Morozov, Kliment Kolesnikov  (RUS) und David Popovici (ROU) allenfalls wie Statisten an.

Ein ähnliches Bild tat sich über die 100m Rücken der Frauen auf: Um ganze 2,5 Sekunden düpierte die Niederländerin Kira Toussaint ihre Konkurrenz und schlug mit einer Zeit von 55,42 an. Damit lag sie zwar knapp über ihrem Hausrekord, aber immerhin stellte sie eine neue Weltjahresbestzeit auf. Mit dabei war übrigens auch die routinierte Jenny Mensing, in 1:00,24 Minuten konnte sie auf Platz sieben aber nicht in die Nähe des Podiums schwimmen.

Direkt danach sprang mit Fabian Schwingenschlögl der nächste Deutsche ins Becken, und wie: In 25,88 Sekunden kam er bis auf eine Hundertstel an seinen eigenen Deutschen Rekord heran und siegte vor seinem Dauerrivalen in dieser Weltcupsaison, Arno Kamminga (NED; 25,95), der ebenfalls nur knapp an seinem Landesrekord vorbeischrammte.  „Es funktioniert ganz gut bei mir, Woche für Woche Rennen zu schwimmen und zwischendurch nur das Nötigste zu trainieren. Denn diese intensiven Wettkämpfe sind ja letztlich das beste Training“, so Schwingenschlögl. „Jetzt will ich sehen, dass ich mir am Samstag mit einem guten 200m-Rennen möglichst noch den sechsten Platz in der Gesamtwertung sichere.“  

Über die nächste Sprintstrecke, die 50m Schmetterling der Damen, konnte Holly Barratt mit ihren 33 Jahren erneut eine beachtliche Leistung ins Wasser bringen: 24,75 Sekunden stellten sogar eine neue Bestleistung für sie dar. Genug, um sich gegen ihre australische Landsfrau Emma McKeon (24,94) durchzusetzen, sie blieb ebenfalls unter der 25-Sekunden-Marke.

Über die 200m Lagen hätte es fast ebenfalls einen neuen Rekord zu bejubeln gegeben, Daiya Seto aus Japan kam in 1:50,66 Minuten bis auf knapp zwei Zehntel an den Asienrekord von Kosuke Hagino  heran. Bereits gestern konnte er ja dessen Kontinentalbestmarke über die halbe Distanz kassieren. Hinter ihm landete Matt Sates (RSA; 1:52,32), der bisher auf der Weltcup-Tour für viel Aufsehen gesorgt hat. Dessen ärgster Verfolger im Gesamtranking des Weltcups, Tom Shields (USA) gewann die 200m Schmetterling am Ende des Abschnitts souverän in 1:52,42.

Morgen gibt es dann also noch einmal die Gelegenheit, Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln, danach ist die Weltcupserie nach nur vier Stationen für diese Saison beendet. Bei dem heute vorgelegten Tempo dürfte auch das eine schnelle Angelegenheit werden. 

Die Sieger des Tages im Überblick:

  • 400m Lagen (w)  Zsuzsanna Jakabosz (HUN) 4:30,38
  • 1500m Freistil (m)  Alexey Rtishchev (RUS)  14:47,27
  • 50m Rücken (m) Pavel Samushenko (RUS)  22,90
  • 200m Freistil (w) Madi Wilson (AUS)   1:53,63
  • 200m Lagen (m) Daiya Seto (JPN) 1:50,66
  • 100m Rücken (w)  Kira Toussaint (NED)  55,42
  • 50m Brust (m) Fabian Schwingenschlögl (GER) 25,88
  • 50m Schmetterling (w) Holly Barratt (AUS)  24,75
  • 100m Freistil (m) Kyle Chalmers (AUS) 44,84
  • 100m Brust (w)  Yulia Efimova (RUS) 1:04,56
  • 200m Schmetterling (m) Tom Shields (USA) 1:52,42
  • 4x50m Freistil (mx)  Region Nowosibirsk (RUS) 1:33,73

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