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(29.07.2023 | Bild: Mine Kasapoglu) Enttäuschendes Ende der Schwimm-Weltmeisterschaften in Fukuoka für den Olympiasieger Florian Wellbrock: Über die 1500m Freistil schied der Magdeburger am Samstag überraschend deutlich als 20. der Vorläufe aus.

In 15:10,33 Minuten blieb er dabei fast 35 Sekunden über seinem Deutschen Rekord, mit dem er sich im April an die Spitze der Weltrangliste gesetzt hatte. Für den Finaleinzug musste eine Zeit von 14:54,29 Minuten geschwommen werden - normalerweise eine Pflichtaufgabe für Welbrock, der nach dem Rennen selbst keine Worte für eine Erklärung fand.

Nach dem sensationellen Doppelerfolg mit Gold über die 5km und 10km im Freiwasser war der deutsche Starschwimmer in Fukuoka bei den Beckenwettbewerben bereits über die 800m Freistil im Vorlauf ausgeschieden, hier war es jedoch mit Platz neun deutlich knapper als heute über die 1500m, über die er zu keinem Zeitpunkt ins Rennen fand. Nur bis ca. 350m konnte er Zwischenzeiten von unter 30 Sekunden je 50m abliefern, rutschte dann aber stets deutlich darüber. Zum Vergleich: Bei seinem Deutschen Rekord war Wellbrock pro Bahn im Schnitt mehr als eine Sekunden schneller gewesen.

"Der mentale Druck war natürlich enorm hoch, auch nach dem Vorlaufaus über 800 Meter. Er hat die Kurve diesmal nicht bekommen", so Wellbrocks Coach Bernd Berkhahn. "Auch der mentale Druck von außen war hoch. Es ist dann schwer, gegen diese Winde anzukämpfen, seine Form wiederzufinden, seine Zweifel zu bekämpfen, all diese Dinge. Er hat das heute nicht geschafft. Es geht jetzt darum, Florian wieder aufzubauen. Er hat hier eine super WM gemacht, ist zweimal Weltmeister geworden, das steht erstmal für mich im Vordergrund.”

Den Sprung ins Finale schaffte hingegen Wellbrocks Teamkollege Lukas Märtens. In 14:51,20 Minuten kam er souverän mit der viertschnellsten Zeit des Feldes weiter. Märtens hatte mit Bronze über die 400m Freistil die bisher einzige Medaille der deutschen Beckenschwimmer geholt und über die 800m-Strecke mit einem Deutschen Rekord geglänzt. Im Finale am Sonntag hat Märtens zum Abschluss der WM die Gelegenheit, seine im vergangenen Jahr aufgestellte Bestzeit von 14:40,28 Minuten anzugreifen. Die schnellsten Zeiten des Vormittags kamen vom Olympiasieger Bobby Finke (14:43,06) und dem irischen Newcomer Daniel Wiffen (14:43,50).

In den heutigen Endläufen wird das deutsche Team durch die gemischte 4x100m Freistilstaffel vertreten sein. In 3:26,78 Minuten gelang Peter Varjasi (48,93), Rafael Miroslaw (48,40), Nele Schulze (54,58) und Nina Holt (54,87) auf Platz acht die alles andere als selbstverständliche Qualifikation fürs Finale. Sie ließen dabei Nationen wie China, Frankreich, Schweden oder die Niederlande hinter sich. Es ist das erste Mal überhaupt, dass sich eine deutsche Staffel für das Finale über diese Strecke qualifizieren konnte. Zum Deutschen Rekord fehlten dem Quartett nur 1,9 Zehntelsekunden. Auf der Bahn vier wird im Finale die Staffel aus Australien (3:21,88) als klarer Favorit an den Start gehen.

Auch Anna Elendt und Ole Braunschweig sehen wir im heutigen Finalabschnitt wieder. Elendt war über die 100m Brust als Vizeweltmeisterin noch mit leichten Verletzungsproblemen im Vorlauf ausgeschieden, zeigte heute aber, dass zum WM-Abschluss wieder mit ihr zu rechnen ist. Über die 50m Brust sprintete sie in 30,33 Sekunden mit der sechstschnellsten Zeit der Vorläufe in die Zwischenrunde. Die Bestzeit des Morgens kam in 29,60 Sekunden von der Italienerin Benedetta Pilato.

"Ich hatte am Montag meinen Rücken verletzt, im Trainingslager vor der WM habe ich schon gemerkt, dass es wehgetan hat und wir haben mit den Physios daran gearbeitet, aber während des Rennens hat es dann richtig angefangen weh zu tun. Wir vermuten, dass es was Muskuläres ist, es ist auf jeden Fall nichts mit der Wirbelsäule. Deswegen war ich jetzt auch eine Woche nicht so viel im Wasser, weil ich mich kaum bewegen konnte. Aber ich habe mit den Physios und den Ärzten die ganze Woche gearbeitet und jetzt geht es wieder besser", erklärte Elendt mit Blick auf ihre Verletzung.

Ebenfalls über die 50m, aber in Rückenlage zog Ole Braunschweig als Fünfter ins Halbfinale ein. In 24,72 Sekunden kam er dabei bis auf anderthalb Zehntel an seinen Deutschen Rekord heran. Die Vorlaufbestzeit kam in 24,18 Sekunden deutliche drei Zehntel vor dem Rest des Feldes vom US-Amerikaner Justin Ress. Über die 50m Freistil der Damen, die ohne deutsche Beteiligung stattfanden, lieferte die Schwedin Sarah Sjöström in 23,93 Sekunden die stärkste Vorlaufleistung ab.

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