(19.04.2023 | Bild: Tino Henschel) Erstes Finale, erste Olympianorm, erster deutscher Rekord! Der Auftakttag der Berlin Swim Open war ein Tag der Superlativen für den in Australien trainierenden Heidelberger Josha Salchow. „Ich möchte über 100m die Einzelnorm knacken und gern auch als schnellster Krauler in die Lagenstaffel“, kündigte er vor diesem Wochenende an. Gesagt, getan! Und wie! Mit seiner neuen Bestzeit von 47,85 Sekunden unterbot er im Finale nicht nur souverän die geforderte Olympianorm (48,34) für seine ersten Olympischen Spiele, sondern stellte damit auch einen neuen deutschen Rekord auf (bisher: 47,92)!

Bereits mit seinem ersten Start im Vorlaufabschnitt knackte er die ersehnte Olympianorm und bewies seine absolute Topform. In neuer persönlicher Bestzeit von 48,23 Sekunden unterstrich er seine Kampfansage. Was dann im Finale folgte, war Weltklasse. Besonders seine zweiten 50m waren in 24,74 Sekunden herausragend und können mit der internationalen Weltelite mithalten. Hinter Salchow zeigte sich auch Ole Mats Eidam vom Potsdamer SV in guter Form und unterstrich mit zwei starken Zeiten (49,16 VL / 49,18 Finale) seine Staffelambitionen für Paris 2024.

Am Vormittag brillierte neben Salchow ein weiterer Schwimmer. Der Neuköllner Ole Braunschweig dominierte seine Paradestrecke die 50m Rücken und stellte in 24,57 Sekunden seinen eigenen deutschen Rekord ein. Auch im Finale brachte er in 24,70 Sekunde eine starke Zeit ins Wasser und sicherte sich den Sieg. Damit dürfte Braunschweig über die 100m Rücken am morgigen Wettkampftag mit ordentlich Selbstbewusstsein die Olympianorm angreifen.

Mit Melvin Imoudu startete heute ein Schwimmer der letzte Woche die Olympianorm bereits in Eindhoven unterbieten konnte. Der Potsdamer bewies auch heute über die 100m Brust seine aktuelle Bestform und schwamm in 59,51 Sekunden ein weiteres Mal an die Olympianorm (59,49) heran. Hinter Imoudu stellte der 17-jährige Subäjr Biltaev aus SV Cannstatt in 1:01,36 Minuten einen neuen deutschen Altersklassenrekord auf.

Die Olympianorm knapp verpasst hat Jessica Felsner über die 50m Freistil der Damen. In 24,88 Sekunden dominierte sie zwar das Rennen, blieb aber um 18 Hundertstelsekunden über der geforderte Pflichtzeit (24,70), die sie nun in der kommenden Woche bei den Deutschen Meisterschaften an selber Stelle erneut angreifen kann.

Auch über die 100m Rücken der Damen knackte keine Schwimmerin die Normierungszeit. Trotzdem konnte sich die Chemnitzerin Lise Seidel mit ihrem Sieg und zwei starken Zeiten (1:01,53 VL / 1:01,30 Finale) für die qualifizierte Lagenstaffel der Damen empfehlen. Nele Schulze (1:59,54) und Leonie Kullmann (2:00,04) unterstrichen im 200m Freistilfinale der Damen ebenfalls ihre Staffelambitionen.

Ein packendes Rennen lieferten sich David Thomasberger, Ramon Klenz und Louis Schubert über die 200m Schmetterling. Thomasberger wendete nach 100m als erster musste dann aber die Führung bis knapp 15m vor Schluss an Klenz abgeben. Diesem ging am Ende die Kraft aus, wodurch Thomasberger und Schubert nochmal vorbeiziehen konnten und der Leipziger Thomasberger in 1:57,78 Minuten knapp vor Schubert (1:58,26) und Klenz (1:58,32) gewann. Im Vorlauf war Thomasberger in 1:56,64 Minuten sogar noch schneller gewesen und damit bis auf weniger als eine Sekunde an die Olympianorm (1:55,78) herangeschwommen. Auch er wird bei der Schwimm-DM erneut einen Angriff auf die Tickets nach Paris starten. Immerhin: Thomasberger hat damit ebenso wie Jessica Felsner bereits die Normzeit für die Schwimm-Europameisterschaften im Juni erfüllt. Der Blick beider dürfte jedoch klar auf Olympia gerichtet sein.

Normzeiten für Paris wurden heute auch beim Meeting in Magdeburg geschwommen. Mehr dazu gibt es hier: Oliver Klemet und Leonie Märtens knacken die Olympianormen in Magdeburg

Die weiteren Titel des heutigen Finalabschnittes gingen an: 

  • 400m Lagen weiblich: Anja Crevar (4:46,96min)
  • 400m Lagen männlich: Tom Thalau (4:31,14min)
  • 100m Brust weiblich: Lynn Hajj (1:10,82)
  • 1500m Freistil weiblich: Marian Plöger (16:29,55)
  • 1500m Freistil männlich: Moritz Erkmann (15:43,72)

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