(17.11.2023 | Bild: Tino Henschel) Am zweiten Tag der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften schien sich lange eine sehr ruhige Vorlaufsession abzuzeichnen, doch entwickelten sich die abschließenden Staffelwettbewerbe über 4x50m Freistil zu echten Krimis!

Bei den Damen lieferten sich die Titelverteidigerinnen aus Frankfurt ein enges Rennen mit den Schwimmerinnen der SG Essen, unterlagen aber schließlich dem Quartett aus dem Ruhrgebiet bestehend aus Nina Sandrine Jazy, Karla Heßmann, Zara Selimovic und Julianna Dora Bocska mit einer Zeit von 1:41,03 Minuten. Allerdings entging den Frankfurterinnen die damit sicher geglaubte Silbermedaille, denn die Staffel wurde disqualifiziert, und das aus einem nicht ganz alltäglichen Grund: Die Startschwimmerin habe auf der Mittelbahn das Becken trotz bestehender Möglichkeit nicht rechtzeitig verlassen. Damit rückten die Vierer des SC Aqua Köln und des TPSK auf Platz zwei bzw. drei vor.

Noch ärgerlicher lief es im Herrenrennen, wo im zweiten Lauf gleich vier Staffeln mit Siegchancen auf der letzten Bahn Kopf an Kopf lagen. Letztlich bekam Markus Kriks als Schlussschwimmer von W98 Hannover die Hand zuerst an die Wand – doch die Freude währte nur sehr kurz, denn die Disqualifikation folgte auf dem Fuße: Der Startschwimmer habe seine Bahn bis zum Anschlag des zweiten Schwimmers überhaupt nicht verlassen, das Missgeschick war also beinahe dasselbe wie zuvor bei den Damen. Deswegen ging der Meistertitel an die SG Frankfurt mit Sebastian Pierre-Louis, Chad Le Clos, Marco Koch und Fritz Dietz in 1:29,68 Minuten. Silber ging an die gastgebende SG Bayer, der SC Aqua Köln sicherte sich Bronze. Dabei lagen zwischen Rang eins und drei nur 18 Hundertstel.

Bei den Vorläufen der Einzelstrecken hingegen blieben die großen Überraschungen aus: Kellie Messel führte das Feld über 400m Lagen an und sicherte sich Startbahn 4 in 4:43,71 Minuten, bei den Herren sicherte sich Marius Zobel diese Position mit einer Zeit von 4:16,22 Minuten.

Angelina Köhler knüpfte an ihre Leistung von gestern an und war am Vormittag über 50m Schmetterling nicht zu schlagen. Ihre 26,39 Sekunden reichte zwar aus, um das Feld zu kontrollieren, dürfte aber noch längst nicht die Grenze ihres aktuellen Leistungsvermögens darstellen. Ganz anders lief es für Moritz Schaller, der im Schmetterlingssprint schon im Vorlauf mit 23,07 Sekunden eine neue Bestzeit markieren konnte und der Konkurrenz damit voraus war.

Erstmals bei den DKM dabei ist dieses Jahr auch Kiley Wilhelm, die in den USA studiert und erst seit diesem Jahr für den DSV international an den Start geht. Über 200m Rücken setzte sie in 2:09,54 Minuten auch gleich Kurs auf ihren ersten Meistertitel und brachte knapp anderthalb Sekunden zwischen sich und das Feld. Über diese seine Paradestrecke setzte sich dann auch Christian Diener an die Spitze der Vorlaufwertung, bei seinem Comeback nach längerer Pause brachte er es auf eine Zeit von 1:56,63 Minuten.

Mit jeweils beträchtlichem Vorsprung zogen über 200m Freistil Nele Schulze und Timo Sorgius als Schnellste ins Finale ein, und das jeweils mit Bestzeit: Der Leipziger schwamm sich mit 1:45,89 Minuten fast zwei Sekunden vor die Konkurrenz, für die Neuköllnerin Schulze waren es mit 1:56,14 Minuten sogar glatt zweieinhalb. Sie haben also im Kampf um die Titel heute Nachmittag also schon einmal sehr gute Aussichten.

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