24. Juli 2025

Mit Olympia-Bronze über die 100m Schmetterling gelang dem Schweizer Topschwimmer Noè Ponti bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 der Durchbruch in die Weltspitze. Seitdem stand der 24-jährige Schmetterlingsspezialist bei zahlreichen Großveranstaltungen auf dem Podium und gilt auch bei den anstehen Weltmeisterschaften in Singapur als Medaillenanwärter und Hoffnungsträger für das Schweizer Team. 

„Die Olympiamedaille ist sicher einer der größten Erfolge, den ich bisher hatte und das bedeutet mir viel. Meine Karriere hat damit so richtig angefangen.“, blickt Ponti zurück. „Nach der Olympiamedaille sind viele andere Erfolge gekommen, aber für mich bleibt es einer der Wichtigsten.“. Bei den Olympischen Spielen von Paris verpasst Noè Ponti zweimal denkbar knapp die Medaillenränge. Platz 4 über die 100m Schmetterling und Platz 5 über die 200m Schmetterling ließen die erneuten Medaillenträume platzen. Die Enttäuschung war zunächst groß, denn das erklärte Ziel war es, mindestens eine Medaille zu gewinnen und den Erfolg von Tokio wenn möglich noch zu steigern. Doch gut ein Jahr später sieht der Schützling von Trainer Massimo Meloni das Ganze schon deutlich gelassener: „Manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du. So ist das einfach.“.  

Um sich zu erholen und das Erlebte zu verarbeiten, hat sich auch Noè Ponti nach Paris eine längere Auszeit vom Schwimmen genommen – und kam stärker zurück denn je. Auch aufgrund der Olympia-Enttäuschung, die ihm geholfen hat, neue Motivation zu finden. Neben dreifachem Gold bei der Kurzbahn-WM glänzte Ponti im Verlauf der Kurzbahnsaison mit insgesamt fünf Weltrekorden, unter anderem auch beim Weltcup in Singapur und damit dem Austragungsort der anstehenden Titelkämpfe. Seinen ersten Weltrekord feierte der spätere Kurzbahn-Weltmeister über die 50m Schmetterling direkt beim ersten internationalen Wettkampf der Saison und aus dem Training heraus, was die Freude und Überraschung nur noch steigerte: „Du träumst dein ganzes Leben davon, einen Weltrekord zu brechen. Ich habe es geschafft.“. Drei weitere Rekorde über die 50m Schmetterling folgten und auch bei seinem WM-Triumph über die 100m Schmetterling schwamm Noè Ponti in 47,71 Sekunden schneller als je ein Schwimmer zuvor. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell schwimmen könnte“, erzählt Ponti in Hinblick auf die Rekordzeit, die er einem seiner großen Vorbilder Caeleb Dressel wegschnappte. 

Auf der Kurzbahn profitiert Noé Ponti insbesondere auch von seiner herausragenden Unterwasserarbeit. Ponti selbst beschreibt seine Art zu Schwimmen als sehr agil und verrät außerdem: „Viele Schwimmer haben mehr Kraft als ich. Bei mir ist es so, dass ich im Wasser mehr tanze als die anderen.“. Ursprünglich ist der aktuell einzige Schweizer Weltrekordhalter über seine ältere Schwester zum Schwimmen gekommen und auch als hochdekorierter Athlet spiele seine Familie noch immer eine große Rolle: „Sie haben mich in meiner Karriere immer unterstützt und sie werden mich immer unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Das Gefühl von Familiarität sei im Schweizer Schwimmsport ohnehin sehr präsent: „Wir sind ein kleines, aber dennoch gutes Land fürs Schwimmen. Wir haben viele Erfolge gefeiert, auch wenn wir kein großes Team sind.“. Tatsächlich hat die kleine Schwimmnation seit 2018 bei jeder internationalen Großveranstaltung stets mindestens eine Medaille gewonnen. 

Diese Erfolgsserie soll sich nun natürlich auch bei der WM in Singapur fortsetzen. Noè Ponti wird dort dann die 50m und 100m Schmetterling bestreiten, wo er jeweils als amtierender Kurzbahn-Weltmeister an den Start gehen wird. Jeweils unter den Top 4 in der Weltjahresbestenliste liegend, sei es das klare Ziel, jeweils ins Finale zu kommen und mindestens eine Medaille zu gewinnen. Das Ganze soll quasi eine vorgezogene Generalprobe sein, denn bei den Olympischen Spielen in Los Angeles soll es 2028 dann auch wieder mit Olympischen Edelmetall für Noè Ponti klappen.

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Bild: Arena / Gianmattia/LaPresse