04. Dezember 2025

Der nächste Deutsche Rekord bei der Kurzbahn-EM in Lublin ist gefallen! Nachdem Nina Holt zum Saisonauftakt bereits die nationale Bestmarke über 100m Rücken kräftig zum Wackeln gebracht hatte, konnte Holt die Rekordzeit von Daniela Samulski aus dem Jahr 2009 nun erstmals unterbieten. 

In 57,29 Sekunden verbesserte Nina Holt den Deutschen Rekord um fünf Hundertstelsekunden – auch dank extrem starker Unterwasserphasen. Mit dieser Glanzleistung steht die schnellste deutsche Rückenschwimmerin, die eigentlich primär auf den Freistilstrecken zuhause ist, zudem als vielversprechende Zweite im Halbfinale. Schneller war lediglich die Britin Lauren Cox (57,03). 

Doch die neue Bestmarke von Nina Holt sollte nicht der einzige Rekord bleiben, mit dem die deutschen Schwimmerinnen über die 100m Rücken begeistern konnten. Lise Seidel, die als Zehnte ebenfalls im Halbfinale steht, stellte in 58,43 Sekunden den Altersklassenrekord von Laura Riedemann bei den 19-Jährigen ein. Zwei Altersklassen darunter sorgte Linda Roth in 58,93 Sekunden für eine neue Bestmarke – wird trotz eines hoch anzurechnenden 13. Rangs jedoch nicht im Halbfinale zu sehen sein, da pro Nation lediglich zwei Plätze zu vergeben sind. 

Aus eben diesem Grund verpasste auch Malte Gräfe über die 200m Brust den Sprung in die nächste Runde, der in 2:05,82 Minuten ebenfalls mit einem neuen Altersklassenrekord glänzte. Die bisherige Bestmarke von Marco Koch verbesserte Gräfe um satte 7,5 Zehntel. Schneller als der Juniorenweltrekordhalter über die 50m Brust, der am Ende 13. wurde, waren Jeremias Pock (2:05,40) und der Deutsche Kurzbahnmeister Kenneth Bock (2:05,63), die als Siebter und Neunter im Halbfinale mit von der Partie sein werden. Für die schnellste Zeit der Vorläufe sorgte der Spanier Carles Coll Marti in 2:03,32 Minuten. 

Nach dem Hundertstelkrimi und Platz Vier über die 100m Brust schwamm sich Anna Elendt über die doppelte Strecke sicher in die Runde der Top 16. In 2:21,94 Minuten qualifizierte sich Elendt beim Vorlaufsieg der Britin Angharad Evans (2:20,83) als Fünfte und hat damit gute Aussichten, auch den Sprung ins Finale perfekt zu machen. Das Hundertstelpech lag dieses Mal auf der Seite von Lena Ludwig, die in 2:25,58 Minuten als 17. nur um eine Hundertstelsekunde ausschied. 

Zwei weitere Halbfinaltickets schnappten sich Ole Braunschweig (51,18) und Vincent Passek (51,48) über die 100m Rücken der Männer. Die beiden Berliner sorgten auf den Plätzen 15 und 17 dafür, dass auch in diesem Halbfinale die deutschen Farben gleich doppelt vertreten sein werden. Passek profitierte dabei von der Nationenregelung. Mit dem Britin Oliver Morgan (49,55) und Miroslav Knedla (49,99) aus Tschechien blieben zwei Schwimmer am Morgen unter der Marke von 50 Sekunden. 

Angelina Köhler war in den Vorläufen über ihre Paradestrecke 100m Schmetterling gefordert. In 56,57 Sekunden qualifizierte sich Köhler – nach Platz 6 über die 50m Schmetterling gestern – als Dritte souverän für das Halbfinale. Die schnellste Zeit setzte die Finnin Laura Lahtinen ins Wettkampfbecken von Lublin, die in 55,39 Sekunden als einzige Schwimmerin schneller als Angelina Köhlers Deutscher Rekord (55,50) war. Die beiden deutschen Schmetterlingsherren konnten hingegen nicht in das Halbfinale vorstoßen. Luca Nik Armbruster beendete das Rennen in 51,38 Sekunden auf Rang 21, während sich Josha Salchow (51,68) als 28. im Klassement einordnete. Zur Topzeit schmetterte derweil der amtierende Langbahn-Weltmeister Maxime Grousset (49,58) aus Frankreich. 

Nach ihrem Goldtriumph mit Europarekord zum Auftakt der Titelkämpfe, schickt sich Isabel Gose auch über die 800m Freistil an, weiteres Edelmetall zu sammeln. Mit ihrer Zeit von 8:13,70 Minuten steht die Vizeweltmeisterin auf der Kurzbahn als Schnellste im morgigen Finale. Dort bekommt Gose erneut Gesellschaft von ihrer Magdeburger Trainingspartnerin Maya Werner, die sich in 8:21,90 Minuten als Fünfte ebenfalls sicher für den Endlauf qualifizierte. Beide hatten gestern das Halbfinale über die 200m Freistil abgemeldet, um sich auf die längere Strecke zu fokussieren – eine vorausschauende Strategie, die sich ausgezahlt hat!

Zum Abschluss des heutigen Vormittagsabschnittes stand zudem die 4x50m Freistil Mixedstaffel auf dem Programm. Das deutsche Quartett um Josha Salchow, Rafael Miroslaw, Nina Holt und Nina Jazy lag langezeit aussichtsreich im Rennen um die eng umkämpften Finaltickets, wurde aufgrund eines Frühstarts beim letzten Wechsel nachträglich jedoch disqualifiziert. In die Favoritenposition schwamm sich die Staffel aus Polen (1:29,27). 

Neben den zahlreichen Halbfinal-Starts wird das deutsche Team im heutigen Finalabschnitt auch durch Florian Wellbrock vertreten, der über die 1500m Freistil nach einer Medaillen greifen könnte. 

 

Die wichtigsten Links zur Kurzbahn-EM 2025:

Bild: Tino Henschel / Archiv